Medizinische Fachangestellte lernen Laborarbeit kennen

Rundumblick für die Medizinischen Fachangestellten der BBS I Osterode

Schnellstmögliche, zuverlässige Ergebnisse, individuelle Befundinterpretationen und konkrete Therapieempfehlungen sind im Krankheitsfall von besonderer Wichtigkeit. Um der Bedeutung dieser Befundung abgeleitet aus der Laboratoriumsmedizin den entsprechenden Stellenwert zu verleihen, besuchten kürzlich die Auszubildenden im Beruf Medizinische Fachangestellte der BBS I Osterode das medizinische Labor „wagnerstibbe“ in Göttingen.

Als interdisziplinäres Kompetenznetz mit hoher diagnostisch und klinisch fachübergreifender Ausrichtung versorgt das Labor viele der in der Region niedergelassenen Ärzte, Krankenhäuser, Patientinnen und Patienten. So kannten auch einige Schülerinnen der Klasse das Labor aus ihrem Ausbildungsbetrieb bereits. Da dieser Kontakt häufig aber nur telefonisch, per Datenfernübertragung oder postalisch stattfindet, wenn Blut-, Stuhl-, Gewebeproben oder auch Zecken aus der Praxis dorthin gesendet und schließlich wieder abgerufen werden, war es der BBS I Osterode ein Anliegen, die Azubis an die Arbeit im Labor – welche die zukünftigen Medizinischen Fachangestellten sonst möglicherweise nicht zu Gesicht bekämen – noch näher heranzuführen.

Durch zwei Assistenzärztinnen vor Ort empfangen, besichtigten die Osteroder sowohl die Hämatologie als auch die Mikrobiologie. Beispielhaft konnten die Schülerinnen und Schüler Blutgruppen- und HIV-Tests bestimmen und waren beeindruckt, dass in Göttingen täglich rund 30.000 derartiger Proben angeliefert und ausgewertet werden. Daneben erhielten sie Einblicke, welche Berufe im Labor insgesamt vertreten sind und lernten so auch ein weiteres Tätigkeitsfeld eines/einer Medizinischen Fachangestellten kennen.

„Es ist für unsere Schülerinnen und Schüler bedeutsam, neben dem im Unterricht und dem in der Ausbildungspraxis erlernten Wissen den Rundumblick zu behalten. Sie kennen zwar aus dem Praxisalltag die sehr bedeutende präanalytische und postanalytische Phase – welche die Auswahl des richtigen diagnostischen Tests durch den Arzt sowie die medizinisch korrekte Gewinnung und den Transport der Proben ebenso umfasst wie die Befundung und Bewertung der Messergebnisse. Wir freuen uns aber, wenn wir unseren Auszubildenden auch das Kennenlernen der analytischen Phase – der Bearbeitung der Proben und Freigabe der Messergebnisse – ermöglichen können.“, so Ute Hagemann-Beushausen als Klassenlehrerin. „Wir planen deshalb auch künftig mit unseren Azubis derartige Besichtigungen in den Unterricht zu integrieren.“