Freundschaften über Ländergrenzen
Freundschaften über Ländergrenzen
Fachoberschüler/-innen der BBS I Osterode und Schüler der ZSZ im. Sandora Petöfi
in Osterodes Partnerstadt Ostróda besuchen einander
Dass den BBS I Osterode als Europaschule der Erwerb interkultureller Kompetenzen für die sie besuchenden Schülerinnen und Schüler besonders wichtig ist, hat die Schule mit vielfältigen Aktionen in den vergangenen Jahren gezeigt. Als solche unterhält die BBS I Osterode Partnerschaften zu verschiedenen Schulen in Europa. Die längste Tradition hat der Austausch mit der ZSZ im. Sandora Petöfi (ebenfalls eine Berufsbildende Schule) in Ostróda. So konnte den jungen Erwachsenen der Fachoberschule – Wirtschaft (kurz: FOS) nun ein weiteres Highlight im Rahmen der Europaorientierung der BBS I angeboten werden: eine deutsch-polnische Schülerbegegnung.
Bereits im September fand das erste Kennenlernen zwischen Schülerinnen und Schülern aus Ostróda mit den deutschen Jugendlichen der BBS I in Osterode statt. Durch die Koordinatorin der Fachoberschule – Wirtschaft – Nadine Hoffmeister und Kollegin Cornelia Völkel-Wipke wurden dazu Stationen ausgearbeitet, die allen Seiten ein vielfältiges Programm boten: Dabei erkundeten die Jugendlichen zunächst gemeinsam den Harz und reisten nach Berlin, um dort das Panoramabild „Die Mauer“ von Yadegar Asisi zu besuchen, welches Szenen aus dem Alltagsleben im geteilten Berlin der 1980er erlebbar macht. Nach einem Spaziergang an der East Side Gallery mit anschließender typischer Berliner Currywurst, war der Höhepunkt des Deutschlandaufenthaltes ein Abschluss mit alkoholfreiem Sekt und Leuchtstäben am Brandenburger Tor bei Nacht.
Nun fand kürzlich das glückliche Wiedersehen in Ostróda in Polen statt. Bei einem Tanzkurs im Cha-Cha-Cha und langsamen Walzer sowie Karaoke-Singen kamen sich die Jugendlichen schnell wieder näher und konnten ohne Probleme an die erste Begegnung anknüpfen. Wurde in Deutschland noch gemeinsam für einen Grillabend eingekauft und vorbereitet, griff man in Polen die Idee des gemeinsamen Kochens auf und konnte sich beim Cocktailmixen und Pizzabacken austauschen. „Licht und Schatten“ hielt der Besuch Danzigs bereit: Auf den Spuren der gemeinsamen deutsch-polnischen Vergangenheit wurde in der Altstadt und im interaktiven Museum des Zweiten Weltkriegs gewandelt. Abends bei Sonnenuntergang auf der Seebrücke von Sopot genossen die Schülerinnen und Schüler die deutsch-polnische Gegenwart. Es folgte die gemeinsame (Weiter-)Reise nach Warschau. Hier waren die Schülerinnen und Schüler experimentierfreudig im Kopernikus Wissenschaftszentrum unterwegs. Eine Stadtführung und eine Fahrt auf die luftige Höhe von 114 m des Kulturpalastes lieferten schöne Fotomotive für Zuhause und sind auch auf dem Instagram- und Facebookauftritt der Schule zu sehen.
Neben dem Austausch mit anderen Jugendlichen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre kommunikativen Kompetenzen verbessern und viele Vorurteile abbauen. Bereits bei der Anmeldung zum Austausch zeigten viele Jugendlichen Eigeninitiative, war die Fahrt nicht verpflichtend, sondern für die Schülerinnen und Schüler ein freiwilliges Angebot. „Wir freuen uns besonders, dass wir damit auch etwas Selbsterfahrung ermöglichen – dazu haben wir sie in der Vorbereitung der Begegnung und währenddessen immer wieder in die Lage versetzt, dass sie flexibel und selbstständig im Ausland handeln können. Damit erhält dieser Austausch eine große persönliche Bedeutung für die Jugendlichen über das Schul- und Berufsleben hinaus.“, so Nadine Hoffmeister als Koordinatorin der Fachoberschule.
Und auch die Schülerinnen und Schüler beider Länder sind sich zum Abschluss der Begegnung einig: „Wir sind als Gruppe zusammengewachsen! Wir sehen uns auf jeden Fall wieder!“ – erste Planungen für ein Treffen in den Sommerferien laufen.
„Zu erleben, wie offen und fröhlich die beiden Schülergruppen miteinander umgegangen sind, war eine Freude. Die positive Resonanz bestärkt uns, diese Schülerbegegnungen weiterhin anzubieten.“, so die organisierende Lehrerin auf deutscher Seite, Nadine Hoffmeister.
An den BBS I Osterode wurde jede Begegnung durch intensive Workshops vorbereitet: In Crashkursen wurden beispielsweise grundlegende polnische Vokabeln von Lehrerin und Muttersprachlerin Elisabeth Ninke vermittelt sowie Basics über das Gastland Polen und dessen Kultur erarbeitet.
Über die erfolgreiche Teilnahme am Austausch erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem Zertifikate des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Die BBS I Osterode ermöglicht ein weiteres Zertifikat über den Erwerb interkultureller Kompetenzen, womit die Schülerinnen und Schüler ihre Bewerbungsunterlagen aufwerten und individualisieren können.
Gefördert wurde die Fahrt durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk, den Landkreis Göttingen sowie den evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Harzer Land.